Weltschulmilchtag
Milch bereichert den Speiseplan

Aktionstag zum Weltschulmilchtag

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt machte im Rahmen des Weltschulmilchtags im Herbst 2018 auf das Bayerische Schulprogramm aufmerksam.

Dabei ging es um Wertschätzung für das Lebensmittel Milch. Einen Beitrag dazu war, Kindern zu zeigen, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden. Unter anderem kamen Kindergartengruppen und Schulklassen zu Erlebnisbäuerin Manuela Hauck, die sie mit einem pädagogisch abgestimmten Programm an das Thema heranführte.
Informationen zum Schulprogramm
Klaudia Schwarz, Abteilungsleiterin Bildung und Beratung am AELF Schweinfurt, und die Schulmilchbeauftragte Elfriede Weikert bewerten das Schulporgramm positiv: Interessierte Einrichtungen müssen sich dafür mit einem der mehr als 130 zugelassenen Lieferanten in Verbindung setzen und einen Liefervertrag schließen. Eine Liste der Lieferanten und Detailinformationen zum Schulprogramm hier:

www.schulprogramm.bayern.de Externer Link

Wie steht es um die Fakten?

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hat zahlreiche Vorwürfe untersucht. Wie steht es um die Fakten?
Milch - ältester Energiedrink der Welt
Die Ansichten über Milch und ihre Bedeutung für die Gesundheit gehen teilweise weit auseinander. Während kritische Stimmen behaupten, Milch mache krank, propagieren andere Milchprodukte als unersetzliche Quelle für Calcium und Vitamin D. Milch gehört in den westlichen Industrieländern für die meisten zu einer gesunden Ernährung dazu. Jeden Tag nehmen wir im Durchschnitt rund 180 bis 200 Gramm Milch und Produkte wie Joghurt und Buttermilch auf. Für die Gesundheit haben sie tatsächlich einiges zu bieten. So tragen diese Lebensmittel hierzulande mit 40 Prozent zur Calciumaufnahme bei, liefern 27 Prozent der Vitamine B2 und B12. Zudem ist Milch eine wichtige Quelle für Jod, Zink, Magnesium und Vitamin D.
Unverträglichkeit der Milch?
In Mittel- und Nordeuropa trinkt der Mensch seit mehr als 8000 Jahren artfremde Milch. Unser Stoffwechsel hat sich dadurch angepasst. Nach Schätzungen vertragen bei uns rund 15 bis 22 Prozent keine Milch. Ärzte sprechen von einer Laktoseintoleranz, die je nach Restaktivität der Enzymbildung mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann. An einer Allergie gegen Milch bzw. Milchproteine leiden hierzulande lediglich etwa ein bis zwei Prozent
Rohmilch schützt vor Allergien
Kinder, die sie regelmäßig trinken, sind offenbar besser vor Allergien, Asthma und Heuschnupfen geschützt. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Da Rohmilch aber auch gesundheitsschädliche Keime enthalten kann, ist der Konsum nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Milch hat eine vorbeugende Wirkung bei Dickdarmkrebs, möglicherweise auch eine schützende Wirkung bei Brustkrebs. Liegt der Konsum über einem Liter Milch am Tag bzw. 140 Gramm Hartkäse, steigt wahrscheinlich das Risiko für Prostatakrebs.
Milch fördert und Milch verhindert keine Osteoporose (krankhafter Knochenabbau)
Bei ausreichender Vitamin-D-Versorgung wird dem Calcium in der Nahrung einen förderlichen Effekt auf die Knochengesundheit bescheinigt. Milch trägt nicht zur Übersäuerung des Körpers bei. Eine Behauptung, eine Ernährung mit vielen Säurebildnern (wozu Milchprodukte zählen) führe zu einer vermehrten Freisetzung von Kalzium aus den Knochen, ist wissenschaftlich nicht nachweisbar. Der größte Teil des aufgenommenen Calciums steht für die Knochenbildung und andere Aufgaben zur Verfügung. Weitere Milchinhaltsstoffe wie Milchzucker, Milchsäure und Vitamin D fördern die Aufnahme aus dem Darm. Osteoporose ist ein hochkomplexes Krankheitsbild. Zahlreiche Faktoren fördern den Knochenabbau. Dazu zählen genetische Faktoren, Alter, Östrogenmangel, aber auch sehr proteinreiches Essen, zu viel Salz, zu viel Alkohol, Rauchen und ganz wesentlich: zu wenig Bewegung und eine mangelnde Vitamin-D-Bildung durch Sonneneinstrahlung.
Keine Verschleimung durch Milch
Milch und Milchprodukte einschließlich Käse tragen unbestreitbar zur Aufnahme an Fett und Cholesterin bei. Milchfett enthält aber auch kurz- und mittelkettige Fettsäuren und die sogenannte konjugierte Linolsäure (CLA). Beide haben eher einen gefäßschützenden Effekt und wirken vermutlich positiv auf das Immunsystem.
Nicht haltbar ist die Behauptung, dass sich das Calcium aus der Milch an den Arterienwänden ablagert. Der Organismus ist nicht vergleichbar mit einem verkalkten Topf, in dem sich Calciumcarbonat aus dem Trinkwasser niederschlägt. Der Vorwurf, dass Milch die Atemwege verschleime, lässt sich ebenfalls nicht bestätigen. Möglicherweise hinterlässt auch das Milchfett beim Trinken ein Gefühl von Schleim im Rachen. Das heißt aber nicht, dass der Körper angeregt wird, vermehrt Schleim zu produzieren.
Nicht nur etwas für Babys
Unbestritten ist Muttermilch die beste Nahrung für Säuglinge. Zu den Still- oder Beikostmahlzeiten sollten sie allerdings keine Milchprodukte bekommen. Denn Babys, die zu viel Protein aufnehmen, haben ein fast zweieinhalbfach höheres Risiko für späteres Übergewicht. Milch und ihre Produkte sind per se aber nicht gesundheitsschädlich – auch nicht für Erwachsene. Vielmehr können sie einen ausgewogenen Speiseplan bereichern. Menschen, die kein Fleisch essen, empfehlen wir mindestens 300 Gramm Milch und Milcherzeugnisse täglich zu verzehren. Veganer, die sich gut auskennen und Lebensmittel gezielt auswählen, können über eine rein pflanzliche Ernährung eine gute Nährstoffversorgung erreichen. Dann muss allerdings Vitamin B12 ergänzt und auf eine ausreichende Calciumaufnahme über calciumreiche Mineralwässer und (dunkelgrüne) Gemüse geachtet werden.
Weitere Informationen
Überblick aktueller wissenschaftlicher Literatur zum Thema Milch

Broschüre Freispruch für die Milch - Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) Externer Link