Absolventenportrait
Interview mit Yannik Hartmann

Absolvent der Landwirtschaftsschule und Geschäftsführer

Erfolgreiche Optimierung des Betriebes

Yannik Hartmann mit seinen MutterkühenZoombild vorhanden

Yannik Hartmann

Yannik Hartmann (25), stammt aus Wernfeld im Landkreis Mainspessart. Er hat 2017 Abitur gemacht, anschließend eine Ausbildung zum Landwirt und dann bei uns an der Landwirtschaftsschule (LWS) studiert. Inzwischen hat er den Bachelor Professional/Wirtschafter für Landbau sowie den Meisterbrief. Neben der Mitarbeit auf dem Hof des Vaters, ist Hartmann Geschäftsführer eines eigenen Bio-Betriebes.
Dieser Betrieb umfasst ca. 50 Hektar Fläche und 50 ha Weidefläche, ist mit seinen Betriebszweigen vielfältig aufgestellt und hat mit einer starken sozialen Komponente auch eine Besonderheit: Zusammen mit dem Vater und dessen Frau betreuen die Hartmanns insgesamt drei Pflegekinder, die auch bei ihnen wohnen.
  • 50 ha Grünland und Weidefläche
  • 50 ha Ackerbau
  • 30 ha Strohkooperation
  • 10 ha Ackergraskooperation
  • Landschaftspflege (maschinell und mit den Tieren)
  • soziale Landwirtschaft (3 Pflegekinder im Haushalt)
  • etwas Direktvermarktung

Interview

Herr Hartmann, wie haben sie Ihre Zeit an der LWS in Erinnerung?

Ich glaube, wir waren jetzt nicht die typische Klasse, wir hatten recht viel Spaß, die Lehrer waren cool drauf und haben viele Späße mitgemacht, aber auch immer wieder zum Unterricht zurückgeführt. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich viel gelernt habe. Herr Weber meinte, wir waren der größte Sauhaufen seit 20 Jahren, dafür war die Klassengemeinschaft einfach mega! Wir hatten oft vor Unterrichtsbeginn freiwillige Zusatz-Stunden, um die Wirtschafterarbeit zu schaffen. Das rechne ich den Lehrkräften hoch an.

Können Sie den Bachelor empfehlen? Welche Argumente sprechen für den Besuch der LWS Schweinfurt?

Ja! Mir ist aufgefallen: Ich hab mich vorher noch nie mit unserer Buchführung so intensiv beschäftigt - und wenn man einen eigenen Betrieb hat, dann muss man das. Man kriegt so viel Input: von Klassenkameraden, den Lehrern, den Prüfern, die dann gesagt haben: Leut, so nicht! Die Betriebsblindheit wurde mal aufgedeckt und mit Fachwissen eine neue Sicht vermittelt.
In der Lehre [zum Landwirt] wurde man zum Arbeiter erzogen und hier [in der Landwirtschaftsschule] eher zum Chef…

Wo haben Sie denn Ihre Ausbildung absolviert?

Mein erstes Lehrjahr war bei der Schäferei Bötsch in Gramschatz, weil wir auch selbst viele Schafe haben, das zweite beim Biohof Cäsar in Waigolshausen.

Welche betriebliche Entwicklung verknüpfen Sie mit dem Besuch der LWS?

  • Unsere Betriebsstandorte sind 16km voneinander entfernt. Wir fassen jetzt alles im neuen Betrieb zusammen und verpachten die anderen, das war der größte Optimierungsschritt.
    Ansonsten noch:
  • Maschinen durchgerechnet, was man auch als Kooperationen machen könnte
  • Tierhaltung war intensiver, durch Gespräch mit Prüfern haben wir etwas abgestockt (bin froh wegen Futtermittelknappheit letztes Jahr)
Wie genau lief das?

Bei uns ist es so: Mein Vater hat den einen und ich den anderen Betriebsteil. Ich hatte schon lange gesagt: „Wir müssen zusammenfassen“, aber wir wussten nicht wie. Dann kamen die Prüfer und haben auch gesagt, dass wir zu viel Geld auf der Straße lassen (10 000€ und 300h). Daraufhin habe ich mich mit Herrn Weber zusammengesetzt und geplant, wie man eine Zusammenlegung machen könnte, hab dann mit meinem Vater gequatscht ,und dann kam die Idee, dass wir nochmal eine Halle bauen, um Platz für alle Maschinen zu haben.
Das viele Feedback half mir bei der eigenen Planung.

Was sind aktuell Ihre weiteren Pläne?

Wir hatten die letzten Jahre immer wieder Futternot, und der Zukauf lohnt bei Mutterkuh- und Schafhaltung kaum. Hier wollen wir mit Kooperationen die Futterlücke schließen und Zukauf in den nächsten Jahren vermeiden. Zusätzlich wollen wir mehr Ackerkulturen anbauen, die sind nicht so zeitaufwändig wie die Tierpflege. Ich hab‘ ja aus der Tierhaltung viel organischen Dünger und möchte dafür aus dem Ackerbau mehr Stroh für die Einstreu der Tiere selbst erzeugen (Wintergerste oder Weizen). Im Moment sind es 60% Ackergras, die sollen runter auf 40% möglichst, und wenn es sich anbietet, gerne auch etwas Fläche zupachten.

Portrait Yannik Hartmann

Für mich gilt: optimieren und innovativ bleiben!
Yannik Hartmann

Geführt hat die Interviews: Maria Schmitt, Presse und Kommunikation am AELF Schweinfurt

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