Waldtag 2022
Kleine Wesen, ganz groß

geschnitzer Holzzaun und Fahrräder

Der Schutz artenreicher Flächen ist ein zentrales Anliegen für die Forstverwaltung. Am diesjährigen Waldtag im Steigerwald-Zentrum standen Bienen, andere Insekten und Bodentiere im Mittelpunkt des Programms:

„Kleine Wesen, ganz groß“.

Der Waldtag 2022 am Steigerwald-Zentrum in Handthal

Am Sonntag, den 15. Mai gab es ein buntes Programm für Jung und Alt, das gut 2000 Besucher nach Handthal gelockt hat. Mit Begeisterung wurden die Stationen im Wald und auf der Wiese wahrgenommen, bei denen ausprobiert, gebastelt und geklettert werden konnte.
Zur Begrüßung lobte die stellvertretende Landrätin Christine Bender das Konzept des Waldtages und seine gelungene Umsetzung. Herr Stefan Thierfelder, Bereichsleiter Forsten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erinnerte an die Verbindung aus Schützen und Nutzen, die für eine nachhaltige Lebensweise und Bewirtschaftung sorgt und in der Forstverwaltung seit Generationen betrieben wird: „Deutschland ist im Vergleich ein rohstoffarmes Land und in der aktuellen politischen Lage werden wir uns der Abhängigkeiten wieder deutlich bewusster. Heute soll aber nicht der Nutzen im Vordergrund steh‘n, den wir alle aus der Bewirtschaftung des Waldes zieh‘n, sondern das Schützen, das wir umgekehrt dem Wald und allen seinen Lebewesen angedeihen lassen“.
Frau am Mikrofon

Stellv. Landrätin Christine Bender

Förster am Mikrofon

Stephan Thierfelder

singende Försterin

Singende Försterin

Bienenexperte beim Vortrag

Prof. Tautz, Uni Würzburg

Gruppenfoto mit geschmückter Holzfee

Holzfee Antonia I.

Das bekräftigte Frau Sarah Kolmeder, Försterin am Steigerwald-Zentrum, mit einem Lied, das sie eigens für den Waldtag komponiert hatte. Begleitet vom Klang der Ukulele saugte das Wiesenlied die Zuhörer in die Szenerie der kleinen Lebewesen.
Passend knüpfte Herr Claus Seifert, 2. Vorsitzender des Trägervereins Steigerwald-Zentrum, an und ermutigte zum Kind zu werden: „Wir alle tragen gemeinsam Verantwortung für unsere Lebensräume. Werden Sie wieder Kind, staunen Sie, nehmen Sie wahr und verbinden sich. Dann werden Sie am heutigen Tag zu Botschaftern unseres Waldes!“
vergrößerte Ameise in Kasten

Ausstellung in der Halle

Kind läuft im Wald zu Insektenkästen

Ausstellung im Wald

Drechsler am Stand mit Gästen

Drechsler

Hohe Baumleitern im Wald

Klettern

Pavillons auf Wiese

Pavillons am Waldtag

Rangerin und Pressefrau vom Naturpark an ihrem Stand

Naturpark Steigerwald

Nachhaltige Lebensweise als gesamte Gesellschaft
Ökosystem als sensibler Kreislauf - Bewusste Förderung der Biodiversität

Biene auf gelber Blüte

© Daniel Prudek

"Bienen haben einen top organisierten Frauenstaat"
Anlass zum Staunen gab dann auch der Bienen-Experte Herr Prof. Dr. Tautz von der Universität Würzburg. In seinem Vortrag beschrieb er lebendig das Innenleben des Bienenstocks und entführte damit ebenfalls in die Welt der kleinen Wesen. Er betonte die Fähigkeit zur Teamarbeit und den Wert der Vielfalt: „Bienen haben einen top organisierten Frauenstaat und sie wissen, dass Multi-Kulti gesünder ist. Auf ihrem Hochzeitsflug sorgt die Bienen-Mutter für genetische Vielfalt, indem sie sich mit ca. 20 männlichen Drohnen paart.“
Interessant auch, dass die Biene aus derselben Gegend in Nordafrika stammt (30 Mio. Jahre) wie der heutige Mensch (60 Mio. Jahre). Hilfreich für den Wald sind Bienen, weil sie den Honigtau von den Blättern sammeln, der ansonsten die Oberflächen verklebt und eine Verpilzung hervorrufen kann.
Kreislaufsensible Land- und Forstwirtschaf in Bayern

In den Landkreisen Schweinfurt/Haßberge sind 31 Prozent der Fläche von Wald bedeckt: insgesamt rund 60.000 Hektar. Die Revierförster des AELF Schweinfurt sind Ansprechpartner für Waldbesitzer und Waldbesucher. Sie betreuen die Wälder naturnah, d. h. sie zielen auf Vielfalt ab, beobachten und imitieren die Prozesse der Natur, die eine stetige Entwicklung und gegenseitige Anpassung sind. Biodiversität fördern die Förster z. B. durch den Erhalt von Biotop-Bäumen, durch Mischungsregelung und Ausgleich von Konkurrenzverhältnissen, durch die Waldrandgestaltung mit Sträuchern wie Weißdorn, Schwarzdorn, Pfaffenhütchen oder wolligem Schneeball. Blütenvielfalt ist eine ideale Quelle für Nektar, Pollen und Honigtau. Hier fühlen sich Bienen besonders wohl und leisten in Wald und Feldflur eine immense Bestäubungsarbeit:

In Geld umgerechnet hat die Bestäubungsleistung der Bienen in Deutschland einen Wert von jährlich etwa 1,6 Milliarden Euro.

Weitere Informationen

Sarah Ko, die singende Försterin

Liedzeile aus dem "Wiesenlied"
„Wie Gras wächst du weit über dich hinaus,
Vor dir das Wiesenleben klein,
In meinem Herzen wirst du sein,
Wiese Wiese ich bin dein guter Riese“

Kontakt und Aufnahmen einiger Lieder von der singenden Försterin Sarah Ko (Sarah Kolmeder) finden Sie unter:
Instagram: sarahkoofficial

Sarah Kolmeder - YouTube.de Externer Link

Mädchen vor Fragestation
Programm Steigerwald-Zentrum Handthal
Wer neugierig geworden ist und sich für das kommende Programm am Steigerwald-Zentrum interessiert, findet auf der Webseite die aktuellen Ankündigungen und Ideen für einen Ausflug:
Einfach mal stöbern.

Veranstaltungen - Steigerwald-Zentrum Handthal Externer Link

Selber Imkern
Wer sich auch für das Imkern begeistern kann, findet in der Region zahlreiche Ansprechpartner, die auch Interessierten ohne Vorkenntnisse den Einstieg erleichtern: