Absolventenportrait Umschulung
Interview mit Christoph Sterk: Vom Informatiker zum Betriebsleiter
Jedes Jahr bildet die Landwirtschaftsschule Schweinfurt eine Gruppe gelernter Landwirte als Wirtschafter für Landbau und Bachelor Professional aus. Damit bereitet sie die jungen Leute zum einen auf die landwirtschaftliche Meisterprüfung und zum anderen auf ihren beruflichen Alltag als Kopf eines modernen landwirtschaftlichen Betriebes vor. Christoph Sterk ist so ein Beispiel.
Seit Eröffnung der Schule am 06. November 1922 waren es 2370 Absolventen, die hier für alle Herausforderungen der Zukunft das nötige Fundament bekommen haben, um ihren Betrieb in die nächste Generation zu führen. Hier zeigen wir einzelne Absolventen-Betriebe und welche Menschen dahinterstehen.

Christoph Sterk
Wir haben ihn zu seinen Erfahrungen befragt, und wie es bei ihm betrieblich jetzt weitergeht.
Interview
Eine gute Frage... Also während meiner Zeit als Informatiker hat mir die Landwirtschaft eigentlich schon immer Spaß gemacht. Ursprünglich waren aber unter uns Geschwistern eher die anderen an der Übernahme des Betriebes interessiert. Das kam dann halt anders. Meine Schwester hat in einen Milchviehbetrieb eingeheiratet, und weil es dann für hier keinen Nachfolger gab, war für mich klar: Ich mach's, aber anders als bisher. Bin dann von Viehhaltung generell weg zu Sonderkulturen wie unsere Beerensträucher und Direktvermarktung.
Also ja, ich würd schon sagen, dass wir das ganz gut angepackt haben, aber die Situation in der Landwirtschaft allgemein... die Medien, jetzt der Ukrainekrieg. Das macht, denk ich, allen zu schaffen. Alles, was so von außen reinprasselt. Das ist halt eher schwierig.
Ja, vor allem der gute Zusammenhalt in der Klasse. Das war ein offener und ehrlicher Austausch mit den Klassenkameraden. Ansonsten waren die Betriebsbesichtigungen immer sehr beeindruckend und die Klassenfahrten. Für meinen Betrieb war die Wirtschafterarbeit eine besondere Hilfe. Da nimmt man sich mal die Zeit, jede Zahl fünf Mal umzudrehen und schaut wirklich genau: Wo sind denn meine Schwachstellen als Betrieb, was kann und muss ich anders machen.
Ja klar. Das war die Arbeitsoptimierung in Strauchbeeren, also genau das, was ich jetzt mache. Alles, was ich da entwickelt hab an Unkraut- und sonstigen Pflegemaßnahmen, das setze ich jetzt gerade genau so in die Praxis um.
Die hab ich. Sogar vier..
- Die dümmsten Bauern haben NICHT die dicksten Kartoffeln
- Für Betriebe im Haupterwerb ist die Landwirtschaftsschule ein absolutes Muss
- Vernetzung mit anderen Betrieben
- Und die Wirtschafterarbeit. So was macht man im betrieblichen Alltag alleine nicht, und das ist einfach Gold wert.