Absolventenportrait
Interview mit Yannik Hartmann
Absolvent der Landwirtschaftsschule und Geschäftsführer
Erfolgreiche Optimierung des Betriebes
Yannik Hartmann
Dieser Betrieb umfasst ca. 50 Hektar Fläche und 50 ha Weidefläche, ist mit seinen Betriebszweigen vielfältig aufgestellt und hat mit einer starken sozialen Komponente auch eine Besonderheit: Zusammen mit dem Vater und dessen Frau betreuen die Hartmanns insgesamt drei Pflegekinder, die auch bei ihnen wohnen.
- 50 ha Grünland und Weidefläche
- 50 ha Ackerbau
- 30 ha Strohkooperation
- 10 ha Ackergraskooperation
- Landschaftspflege (maschinell und mit den Tieren)
- soziale Landwirtschaft (3 Pflegekinder im Haushalt)
- etwas Direktvermarktung
Interview
Ich glaube, wir waren jetzt nicht die typische Klasse, wir hatten recht viel Spaß, die Lehrer waren cool drauf und haben viele Späße mitgemacht, aber auch immer wieder zum Unterricht zurückgeführt. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich viel gelernt habe. Herr Weber meinte, wir waren der größte Sauhaufen seit 20 Jahren, dafür war die Klassengemeinschaft einfach mega! Wir hatten oft vor Unterrichtsbeginn freiwillige Zusatz-Stunden, um die Wirtschafterarbeit zu schaffen. Das rechne ich den Lehrkräften hoch an.
Ja! Mir ist aufgefallen: Ich hab mich vorher noch nie mit unserer Buchführung so intensiv beschäftigt - und wenn man einen eigenen Betrieb hat, dann muss man das. Man kriegt so viel Input: von Klassenkameraden, den Lehrern, den Prüfern, die dann gesagt haben: Leut, so nicht! Die Betriebsblindheit wurde mal aufgedeckt und mit Fachwissen eine neue Sicht vermittelt.
In der Lehre [zum Landwirt] wurde man zum Arbeiter erzogen und hier [in der Landwirtschaftsschule] eher zum Chef…
Mein erstes Lehrjahr war bei der Schäferei Bötsch in Gramschatz, weil wir auch selbst viele Schafe haben, das zweite beim Biohof Cäsar in Waigolshausen.
Welche betriebliche Entwicklung verknüpfen Sie mit dem Besuch der LWS?
- Unsere Betriebsstandorte sind 16km voneinander entfernt. Wir fassen jetzt alles im neuen Betrieb zusammen und verpachten die anderen, das war der größte Optimierungsschritt.
Ansonsten noch: - Maschinen durchgerechnet, was man auch als Kooperationen machen könnte
- Tierhaltung war intensiver, durch Gespräch mit Prüfern haben wir etwas abgestockt (bin froh wegen Futtermittelknappheit letztes Jahr)
Bei uns ist es so: Mein Vater hat den einen und ich den anderen Betriebsteil. Ich hatte schon lange gesagt: „Wir müssen zusammenfassen“, aber wir wussten nicht wie. Dann kamen die Prüfer und haben auch gesagt, dass wir zu viel Geld auf der Straße lassen (10 000€ und 300h). Daraufhin habe ich mich mit Herrn Weber zusammengesetzt und geplant, wie man eine Zusammenlegung machen könnte, hab dann mit meinem Vater gequatscht ,und dann kam die Idee, dass wir nochmal eine Halle bauen, um Platz für alle Maschinen zu haben.
Das viele Feedback half mir bei der eigenen Planung.
Wir hatten die letzten Jahre immer wieder Futternot, und der Zukauf lohnt bei Mutterkuh- und Schafhaltung kaum. Hier wollen wir mit Kooperationen die Futterlücke schließen und Zukauf in den nächsten Jahren vermeiden. Zusätzlich wollen wir mehr Ackerkulturen anbauen, die sind nicht so zeitaufwändig wie die Tierpflege. Ich hab‘ ja aus der Tierhaltung viel organischen Dünger und möchte dafür aus dem Ackerbau mehr Stroh für die Einstreu der Tiere selbst erzeugen (Wintergerste oder Weizen). Im Moment sind es 60% Ackergras, die sollen runter auf 40% möglichst, und wenn es sich anbietet, gerne auch etwas Fläche zupachten.
Für mich gilt: optimieren und innovativ bleiben!
Yannik Hartmann
Bildung
Interesse geweckt?
Stärken und Schwächen im eigenen Betrieb erkennen, Lösungsmöglichkeiten entwickeln und umsetzen, Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen und Mitarbeiter führen...
Die Landwirtschaftsschule Schweinfurt hilft Ihnen dabei, ein landwirtschaftlicher Unternehmer zu werden und damit Ihren Betrieb zukunftsfähig aufzustellen.
Staatliche Landwirtschaftsschule Schweinfurt, Abteilung Landwirtschaft
Bei Fragen zur Landwirtschaftsschule
AELF Schweinfurt
Ignaz-Schön-Straße 30
97421 Schweinfurt
Telefon: 09721 8087-1500
Fax: 09721 8087-1555
E-Mail: poststelle@aelf-sw.bayern.de
AELF Schweinfurt
Ignaz-Schön-Straße 30
97421 Schweinfurt
Telefon: 09721 8087-1200
Fax: 09721 8087-1555
E-Mail: poststelle@aelf-sw.bayern.de