Informationen zum Borkenkäfer und zur Bekämpfung

Woran erkennen Sie frischen Käferbefall?
Wann muss aufgearbeitet werden?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet diese Seite nicht nur anhand von Texten und Bildern, sondern auch mit Videos. Darüber hinaus sind für Sie die wichtigsten Fakten zur Förderung im Rahmen der insektizidfreien Borkenkäferbekämpfung zusammengefasst.
Mai 2022
Aktuelles Geschehen
Mit dem Schadholz, verursacht durch die Stürme im Frühjahr, finden die Käfer derzeit ideale Brutmöglichkeiten vor und können sich massenhaft vermehren. Daher ist in den nächsten Wochen eine konsequente Suche und zeitnahe Aufarbeitung von befallenen Bäume besonders wichtig.
Handlungsempfehlungen
Alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind dringend angehalten, Ihre Waldstücke konsequent auf Befall zu kontrollieren und nach vorhandenem Bohrmehl zu suchen.
Ihr Einsatz ist derzeit am Wirkungsvollsten, wenn Sie weiterhin regelmäßig nach Bohrmehl suchen, auch innerhalb Ihrer Bestände. Nutzen Sie trockene Tage zum Suchen.
Es ist für den weiteren Verlauf enorm wichtig, die frisch vom Borkenkäfer befallenen Bäume zeitnah zu finden und waldschutzwirksam aufzuarbeiten. Befallenes Holz muss unverzüglich aufgearbeitet und abgefahren werden.
Folgenden Maßnahmen sind zu ergreifen:
- Aktuell am Wichtigsten: Bohrmehlsuche an der Rinde von liegenden Stämmen (Frischholzpolter) sowie an stehenden Fichten, dort besonders direkt an der Rinde und am Stammfuß sowie auf den Blättern der umliegenden Vegetation, um befallene Bäume schnell zu finden
- Wurden befallene Bäume gefunden: Arbeiten Sie diese Bäume zeitnah und konsequent auf! Anschließend sollte das Holz direkt abgefahren werden.
- Ist eine direkte Abfuhr des aufgearbeiteten Schadholzes innerhalb von zwei Wochen nicht möglich, dann ist befallenes Holz waldschutzwirksam zu behandeln:
- Lagerung mind. 500 m vom nächststehenden Nadelholzbestand
- ggf. Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als Vorausflugsbehandlung
- Weiterhin gilt außerdem: Aufarbeitung von Schadhölzern der Februarstürme sowie der letztjährigen Befallsbäume, vorausgesetzt, dass die Rinde noch am Stamm ist.
Kontrollieren Sie Ihre Wälder: Gehen Sie auf Bohrmehlsuche!
Da gut sichtbares Bohrmehl nur bei der Anlage von Rammelkammer und Muttergang entsteht, also zu Beginn des Befalls kurz nach dem Einbohren der Käfer, ist es wichtig, jetzt auf Befall zu kontrollieren. Ist die Eiablage beendet, entsteht kein frisches Bohrmehl mehr.

© Boris Mittermeier
Erst wenn diese aufgearbeitet sind, arbeiten Sie Fichten der flächigen Sturmwürfe auf. Baumkronen und Resthölzer aus der Aufarbeitung müssen aus dem Wald gebracht oder zeitnah gehackt werden.
Weitere Informationen
Praxishilfe als Unterstützung beim Erkennen von Borkenkäferbefall und Einschätzen des Handlungsbedarfs
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat dazu eine Praxishilfe veröffentlicht, wann wie schnell gehandelt werden muss. Sie können die Broschüre auf den Seiten der LWF herunterladen oder als gedruckte Broschüre bestellen.
Häufige Fragen rund um das Thema "Borkenkäfer"
Manche Themen sind wirklich nicht neu, zum Beispiel die Borkenkäfer an Fichte. Das heißt aber nicht zwingend, dass man schon alles zu dem Thema weiß. Oder man hat nur noch eine Ahnung von den Zusammenhängen, weiß aber nicht, wo man es nachlesen kann. Die Abteilung Waldschutz der LWF hat daher das Wissen zu den häufigsten Fragen rund um die Biologie und die Bekämpfung von Buchdrucker und Kupferstecher zusammengestellt: Wie ist das mit den Geschwisterbruten? Welchen Einfluss haben Licht und Temperatur auf das Befallsgeschehen? Welche Einbohrlöcher sind vom Buchdrucker – und welche nicht? Ist das Kleinschneiden von befallenem Holz eine wirksame Bekämpfungsmethode? …
Wie Sie Käferbefall erkennen und was Sie bei der Aufarbeitung beachten sollten, sehen Sie in den beiden Video-Tutorials und der Bildergalerie.
Die insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung wird finanziell vom Staat gefördert. Für eine kostenlose Beratung stehen Ihnen Ihr Revierförster oder unsere Fachkräfte für Borkenkäfer gerne zur Verfügung.